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Immer mehr junge Menschen zieht es ins Ausland. Nicht, weil sie dort automatisch mehr verdienen, sondern weil sie Lust auf neue Kulturen, Erlebnisse und Lebenswege haben. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Auslandsjob.de, an der über 2.200 Personen teilgenommen haben. Die Studie wirft einen detaillierten Blick darauf, was Studierende, Berufseinsteiger und junge Arbeitnehmende motiviert, was sie sich wünschen und was sie (noch) aufhält.

H2: Wer ins Ausland will und warum

Die Mehrheit der Teilnehmenden ist unter 30 Jahre alt und weiblich. Viele befinden sich in einer Phase, in der sie sich beruflich oder privat neu orientieren. Besonders auffällig: nicht Gehalt oder Karrierechancen, sondern Neugier auf andere Kulturen steht ganz oben auf der Motivliste.

  • 65,7 % möchten vor allem Sprachen und Kulturen kennenlernen
  • 55,9 % wünschen sich schlicht einen Tapetenwechsel
  • 44,9 % sagen: „Ich will einfach raus aus Deutschland“

Gehalt und Lebenslauf spielen ebenfalls eine Rolle, aber eine deutlich kleinere. Das zeigt: Für viele geht es bei einem Auslandsjob weniger um klassische Karriereschritte, sondern um persönliche Entwicklung und das Bedürfnis nach Veränderung.

H2: Lieblingsziele: Spanien führt, USA folgt

Wenn es um das Wo geht, ist die Sache erstaunlich eindeutig. Spanien liegt mit 34,4 % auf Platz 1 der europäischen Wunschländer. Danach folgen Italien und Portugal. Besonders beliebt sind warme, südeuropäische Länder mit einer lebendigen Kultur und relativ unkomplizierter Anreise.

Außerhalb Europas dominieren die Klassiker: USA, Australien, Kanada und Neuseeland. Vor allem englischsprachige Länder stehen bei jungen Menschen hoch im Kurs, nicht zuletzt, weil die Sprachbarriere geringer ist und viele Programme für Work & Travel oder befristete Beschäftigungen dort bereits etabliert sind.

H2: Beliebte Branchen: Flexibilität statt fester Karrierepfad

Bemerkenswert ist auch die Branchenoffenheit der Befragten: Fast 40 % legen sich nicht auf einen konkreten Bereich fest. Wer ins Ausland geht, ist häufig bereit, sich auf Neues einzulassen, sei es ein Job in der Gastronomie, Tourismus oder im Kundenservice.

  • 22,4 % interessieren sich besonders für Natur & Umwelt
  • 20,8 % nennen Gastronomie & Hotellerie
  • 20,5 % wollen im Tourismus arbeiten

Auffällig ist die Mischung aus klassischen Einstiegsjobs und Tätigkeiten, die Raum für persönliches Engagement oder Nachhaltigkeit lassen. Das unterstreicht, dass ein Auslandsjob für viele eher ein Lebensabschnitt ist als ein Karriereschritt im engeren Sinn.

H2: Arbeitsmodelle: Präsenzarbeit noch vorne, Hybrid wächst

Trotz der zunehmenden Digitalisierung bevorzugt die Mehrheit der Befragten klassische Präsenzarbeit vor Ort. 31,5 % möchten im Ausland in einem Unternehmen arbeiten, 30,5 % wünschen sich ein hybrides Modell. Reines Homeoffice ist mit 12 % seltener die erste Wahl, und nur 7,5 % streben das Leben als Digital Nomad an.

Das zeigt: Für viele ist das Auslandsabenteuer mehr als ein Ortswechsel mit Laptop und sie wollen Menschen treffen, Erfahrungen machen und tatsächlich Teil des Alltags im neuen Land werden.

H2: Schnelle Pläne, aber auch mit langfristiger Perspektive?

Mehr als ein Drittel der Teilnehmenden möchte innerhalb der nächsten drei Monate ins Ausland starten. 81 % planen den Schritt innerhalb eines Jahres.

Auch die geplante Aufenthaltsdauer überrascht: Fast die Hälfte möchte mindestens ein Jahr oder dauerhaft bleiben. Auslandsjobs werden also nicht nur als kurzfristiges Abenteuer gesehen, sondern oft als bewusste Lebensentscheidung.

H2: Push- und Pull-Faktoren: Die Motivation ist meist positiv

Die Mehrheit geht nicht, weil sie weg muss, sondern weil sie woanders hin will. 67 % nennen das Ausland selbst als Hauptmotivation, nur 27 % sehen das Verlassen Deutschlands als entscheidenden Faktor. Das deutet auf einen Trend hin: Auslandsaufenthalte werden weniger als Flucht verstanden, sondern als selbstbestimmte Entscheidung für neue Lebenswege.

H2: Bürokratie, Sprache und Unterkunft als klassische Hürden

So groß die Lust auf den Tapetenwechsel ist, so klar benennen die Befragten auch ihre Hürden. Die größten Stolpersteine sind praktischer Natur:

  • 48,7 % nennen Unterkunft & Ankommen als größte Herausforderung
  • 39,5 % empfinden den Planungs- und Bürokratieaufwand als Hürde
  • 39,1 % machen sich Sorgen wegen fehlender Sprachkenntnisse

Auch der passende Job und Gehalt spielen eine Rolle, aber weniger stark, als man vielleicht intuitiv vermutet. Interessant: Viele wünschen sich gezielte Unterstützung, um diese Einstiegshürden abzubauen.

H2: Bewerbung und Jobsuche im Ausland

38,8 % der Befragten wünschen sich konkrete Hilfe bei Jobsuche und Bewerbung. Rund ein Drittel nennt eine übersichtliche Jobplattform als wichtigsten Unterstützungsfaktor. Das zeigt, dass viele zwar motiviert sind, aber praktische Tools und Strukturen brauchen, um ihre Pläne umzusetzen.

Wer etwa nach passenden Jobs im Ausland sucht, profitiert davon, wenn Informationen gebündelt und klar strukturiert zur Verfügung stehen.

H2: Karrierechancen: Auslandserfahrung als Pluspunkt?

Auch wenn finanzielle Motive nicht im Vordergrund stehen, 80 % glauben, dass ein Auslandsjob ihre Karrierechancen verbessert. Auslandserfahrung gilt bei Arbeitgebern zunehmend als Vorteil: interkulturelle Kompetenz, Sprachkenntnisse und Flexibilität sind in vielen Branchen gefragt.

Für 22,7 % ist ein Relocation Package, also Umzugsunterstützung durch den Arbeitgeber, sogar ausschlaggebend, ob sie ein Angebot annehmen. Die meisten sehen es als hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.

“Ein weiterer spannender Trend: 71,4 % sind offen für Work & Travel außerhalb der klassischen Ziele wie Australien, Neuseeland oder Kanada. Viele sehen europäische Destinationen als attraktive Alternative, auch wegen geringerer Reisekosten, weniger Bürokratie bezüglich Visa und einer breiteren Auswahl an Jobs”, führt Frank Möller, Geschäftsführer von Auslandsjob.de, diese überraschende Work & Travel-Entwicklung aus.

H2: Fazit: Wunsch nach neuen Erfahrungen prägt Auslandspläne

Die Auslandsjob-Umfrage 2024/25 zeichnet ein deutliches Bild: Junge Menschen wollen raus in die Welt, nicht aus wirtschaftlicher Not, sondern aus Neugier, Abenteuerlust und dem Wunsch nach Veränderung. Spanien und die USA liegen vorn, Flexibilität bei Branchen und Arbeitsmodellen ist hoch, und viele wollen schnell starten.

Gleichzeitig wünschen sich viele praktische Unterstützung bei Organisation und Einstieg. Das macht klar: Der Wille ist da, aber Rahmenbedingungen entscheiden, ob der Schritt tatsächlich auch gelingt.

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