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Ein Auslandssemester gehört für viele Studierende zu einem erfolgreichen Ausbildungsweg. Und das mit gutem Grund: Neue Perspektiven, internationale Freundschaften, andere Hochschulsysteme und eine Erfahrung, die nicht nur persönlich, sondern auch beruflich bereichert. Doch bevor es ins Abenteuer Ausland geht, stellt sich eine ganz entscheidende Frage: Was kostet mich das eigentlich und wie kann ich es finanzieren?

Wir geben dir einen Überblick von der Kostenplanung bis zu den besten Finanzierungsmöglichkeiten. Informiere dich über Stipendien, Nebenjobs im Ausland und die Optionen eines Studienkredits und finde heraus, wie dein Traum vom Auslandssemester wahr werden kann.

Was kostet ein Auslandssemester wirklich?

Wie stark ein Auslandssemester dein Budget belastet, lässt sich nur unter Vorbehalt kalkulieren. Die konkreten Kosten hängen davon ab, wohin du gehst, wie du dort lebst und welche Fördermöglichkeiten du unter Umständen ausschöpfen kannst. Wir haben ein paar Erfahrungswerte für dich zusammengetragen:

Ganz grob solltest du für dein Auslandssemester zwischen 5.000 und 10.000 Euro kalkulieren. Welcher finanzielle Rahmen dich realistisch erwartet, hängt auch von der tatsächlichen Dauer deines Auslandsaufenthaltes und der Zielregion ab. Das Budget musst du nicht allein aufbringen. Je nach Rahmenbedingungen deines Studiums und deinen allgemeinen Lebensumständen gibt es Fördermöglichkeiten, die dich finanziell unterstützen.

Schritt für Schritt: Dein Finanzierungsfahrplan

Auslands-BAföG: Die oft unterschätzte Möglichkeit

Auch wenn du im Inland kein BAföG bekommst, könntest du trotzdem fürs Ausland förderberechtigt sein, da beim Auslands-BAföG andere Freibeträge gelten. Was ist drin?

  • Studiengebühren bis zu 4,600 €
  • Reisekostenpauschalen
  • Zuschläge für höhere Lebenshaltungskosten
  • Krankenversicherungszuschüsse

Wichtig: Der Antrag sollte frühzeitig gestellt werden. Kümmere dich mindestens 6 Monate vor Abreise um die Formalitäten.

Erasmus+: Dein Ticket für Europa

Wenn dein Auslandssemester in Europa stattfindet, ist Erasmus+ oft die unkomplizierteste Lösung. Neben der Befreiung von Studiengebühren bekommst du einen monatlichen Zuschuss zwischen 300 und 420 Euro, abhängig vom Zielland. Weitere Vorteile:

  • Deine Leistungen werden per „Learning Agreement¨ anerkannt
  • Du bekommst organisatorische Unterstützung von deiner Hochschule
  • Du wirst Teil eines riesigen europäischen Netzwerks

DAAD-Stipendien: Vielfalt für fast jedes Fach

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet eine breite Palette an Stipendien für
Aufenthalte weltweit:

  • PROMOS für kurze Studienaufenthalte oder Praktika
  • Individualstipendien für bestimmte Fächer, Länder oder Zielgruppen

Der DAAD legt Wert auf gute Studienleistungen, soziales Engagement und konkrete Zielsetzungen im Auslandssemester.

Unser Tipp: Bewirb dich unbedingt frühzeitig. Viele Stipendien haben eine Bewerbungsfrist von 6 bis 12 Monaten vor dem Auslandsaufenthalt.

Fullbright: Das Programm für USA-Fans

Wenn du dein Auslandssemester in den USA absolvieren möchtest, könnte das Fullbright-Programm für dich interessant sein. Dieses renommierte Stipendium unterstützt Master-Studierende mit vielfältigen Leistungen:

  • Beiträgen zu Studiengebühren
  • monatlichen Lebenshaltungskosten
  • Zugang zu einem wertvollen Alumni-Netzwerk

Das Programm erfährt starken Zulauf von Studierenden. Deshalb solltest du auch hier frühzeitig deine Fühler ausstrecken und dich über deine individuellen Möglichkeiten informieren.

Nebenjob im Ausland: So klappt es mit dem Zuverdienst

In vielen Ländern dürfen Studierende neben dem Studium arbeiten. Falls das für dich eine Option ist, solltest du dich vor Beginn deines Auslandssemesters über die Voraussetzungen vor Ort informieren. In der EU ist das Arbeiten als Studierender meist unkompliziert. In Ländern wie den USA oder Australien brauchst du dagegen eine spezielle Arbeitserlaubnis, die häufig an das Visum gekoppelt ist. Was du beachten solltest:

Studienkredit als finanzielles Polster

Nicht jeder kann sein Auslandssemester vollständig mit Stipendien, Auslands-BAföG oder einem Nebenjob abdecken. Besonders dann, wenn es an eine private Uni außerhalb Europas geht, hohe Lebenshaltungskosten anfallen oder kurzfristige Kosten wie Kautionen oder Flugpreise unerwartet steigen, kann die Finanzierung schnell zur Herausforderung werden. In solchen Fällen kann ein Studienkredit eine sinnvolle, flexible Ergänzung zu anderen Finanzierungsquellen sein.

Ein Studienkredit kommt vor allem dann infrage, wenn:

  • Stipendien nicht bewilligt wurden oder zu niedrig ausfallen
  • du nicht oder nicht ausreichend auf private Mittel zurückgreifen kannst
  • du keinen Anspruch auf BAföG hast
  • dein bevorzugtes Studienland besonders hohe Kosten mit sich bringt (z. B. USA, Australien, Schweiz)
  • du kurzfristig eine Finanzierungslücke schließen musst

Der Vorteil: Du kannst dich weiterhin voll auf dein Studium konzentrieren, ohne zu viel Zeit auf Nebenjobs zu verwenden.

Welche Arten von Studienkrediten gibt es?

In Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. KfW-Studienkredit
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet einen staatlich geförderten Studienkredit mit monatlicher Auszahlung. Allerdings ist er für komplette Auslandssemester nicht in jedem Fall nutzbar, sondern nur bei zeitweiligem Aufenthalt oder wenn du an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bleibst.

2. Bildungskredite vom Bundesverwaltungsamt
Diese richten sich an Studierende in der Endphase ihres Studiums, etwa im letzten Jahr oder während der Abschlussarbeit - für das klassische Auslandssemester also nur bedingt geeignet.

3. Klassische Ratenkredite
Eine flexible Lösung, um Kapital für dein Auslandssemester in Anspruch zu nehmen, ist ein Ratenkredit mit freier Verfügung. Für einen Studienaufenthalt im Ausland reicht meist eine überschaubare Kreditsumme, die du mit einem soliden Rückzahlungsplan gut bewältigen kannst. Erfahrungsgemäß kann ein 5.000 Euro Kredit für Studierende wesentliche Finanzierungslücken schließen und den Auslandsaufenthalt auf eine solide wirtschaftliche Basis stellen.

Informiere dich vorab online über Kreditkonditionen und Voraussetzungen für die Beantragung. Achte dabei vor allem auf:

  • Flexible Laufzeiten und Tilgungsoptionen. Kannst du den Kredit nach dem Studium (oder nebenbei) wirtschaftlich stemmen?
  • Wähle ein Angebot, das auch für Studierende mit Nebenjob-Einkommen realistisch ist.
  • Achte darauf, dass der Kredit nicht zweckgebunden vergeben wird. So kannst du ihn ganz nach deinem persönlichen Bedarf einsetzen.
  • Vergleiche sorgfältig: Nicht nur der Zinssatz zählt, sondern auch Bearbeitungsgebühren, Sondertilgungsmöglichkeiten und Flexibilität bei Zahlungspausen
  • Plane mit Puffer: Unvorhergesehene Kosten gibt es im Ausland immer. Wähle lieber eine etwas höhere Kreditsumme und vermeide so finanzielle Engpässe während deines Auslandsaufenthaltes.

Gute Planung zahlt sich aus

Ein Auslandssemester ist eine einmalige Chance, aber auch eine Investition. Wer frühzeitig plant, kann viele Fördermöglichkeiten ausschöpfen. Informiere dich über Finanzspritzen in Form eines Stipendiums, des Auslands-BAföG, Erasmus+, oder anderer Stipendiatenprogramme. Auch ein Nebenjob am Zielort oder ein privater Kredit zur Überbrückung von Finanzlücken kann in Frage kommen, damit das Abenteuer Ausland nicht an der Finanzierung scheitert.

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