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Larina Moushra, 22, ist gebürtige Ägypterin und studiert im 4. Semester Medizin an der Universität Frankfurt. Dass dies jemals so kommen würde, hätte sie sich vor 10 Jahren niemals erträumen können. In einem Interview erzählt Larina über ihre akademische Entwicklung und davon, wie man auch über Umwege sein Ziel erreichen kann.

 

hübsches, fröhliches Mädchen

 

Larina, erzähle uns erst einmal von deiner Entwicklung.

“Ich sollte eigentlich einen Hauptschulabschluss machen, aber ich hatte seit dem ich denken kann den Traum vom Medizinstudium. Obwohl niemand an mich geglaubt hatte, studiere ich heute Humanmedizin in Frankfurt und bin stolz über meinen Werdegang. ”

Hast du Unterstützung von zuhause aus erhalten?

“Leider nicht sonderlich viel. Ich stamme aus einer eher einfachen Arbeiterfamilie. Meine Eltern kommen aus Ägypten und haben das deutsche Schulsystem nie ganz verstanden. Abitur, geschweige denn ein Studium waren nicht wirklich Dinge, die in meiner Familie Priorität hatten. Es war nicht ihre Welt. Ich wusste aber schon immer, dass ich Ärztin werden möchte.
Da es leider in Deutschland nach wie vor so ist, dass unterprivilegierte Kinder oft zu wenig gefördert werden, bin ich auf meiner damaligen Schule untergegangen.”

 

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Wie hast du den Sprung von der Hauptschule auf die gymnasiale Oberstufe geschafft?

“Durch einen Schulwechsel. Ich habe von der Hauptschule auf die Gesamtschule gewechselt und von da an standen mir alle Türen offen. Generell finde ich das Konzept der Gesamtschulen sehr gut, aber das nur am Rande.
Ich habe mich stets angestrengt und viel Arbeit in meine Noten gesteckt, so habe ich die Qualifikation für die Oberstufe bekommen. Selbst das war schon ein unfassbarer Meilenstein für mich. Mein Abitur von 1,4 war dann der nächste. Das war vor 4 Jahren, also 2015.”

Von einer Hauptschulempfehlung zum Einser Abi nicht schlecht! Wie ging es dann für dich weiter?

“Nach meinem Abi habe ich mich zwar an sechs Unis für Medizin beworben, wurde aber nirgendwo angenommen.
Ich bin dann erst einmal für ein halbes Jahr zurück nach Ägypten gegangen, um zu reisen und zu leben.

Um meine Chancen noch weiter zu vergrößern, habe ich mich dem Medizinertest unterzogen, der bei einem guten Ergebnis wirklich Wunder wirken kann. So war es auch bei mir. Zum Wintersemester 2017 habe ich einen Platz für Humanmedizin an der Goethe-Universität in Frankfurt bekommen. Der schönste Tag in meinem Leben.

Und ja, hier bin ich nun. Über ein Jahr später. Das Studium ist wirklich sehr fordernd und zeitintensiv, aber ich liebe es und bin sehr stolz, dass ich das alles alleine gemeistert habe.”

Wie schaffst du es denn, bei dem umfangreichen Studium noch ein Privatleben zu führen?

“Es ist alles eine Frage der Organisation. Ich habe relativ schnell rausgefunden, dass ich der kommunikative Lerntyp bin. Ich erkläre gerne, denn so lerne ich gleichzeitig auch etwas. Ich finde es sehr wichtig zu wissen, wie man selbst am effektivsten lernt. So kann man in kurzer Zeit viel Informationen auffassen und dann schönere Dinge tun, wie zum Beispiel Freunde treffen oder Sport.”

Hattest du jemals Zweifel, dass du dir vielleicht doch zu viel zugemutet hast?

“Ja, auf jeden Fall. Allerdings hat es außer mir keiner erwartet, dass ich es schaffe. Ich musste also nur mich selbst überzeugen. Und das hat mich dann umso mehr motiviert weiterzumachen.
Deshalb kann ich jedem nur sagen: Wenn ihr etwas wirklich wollt, dann könnt ihr es auch schaffen.
So kitschig es klingt, es ist wahr! ”

 

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