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Mann mit Buch voor einer grauen Wand

Vor einem halben Jahr traf ich meinen alten Schulfreund Christian wieder, den ich schon Jahre lang nicht mehr gesehen hatte. Früher war Christian der wohl bekannteste Gangster in unserem Dorf, aber er hat eine 180 Grad Wendung in seinem Leben durchgemacht: Er hat sein  Medizinstudium erfolgreich absolviert, ist reich und läuft im schicken Anzug rum. Christian zu begegnen, ließ in mir die Frage aufkommen, wo ich eigenlich in meinem Leben stand und was ich erreicht habe. Das führte zu einer überraschenden Schlussfolgerung.

Auf dem Gymnasium war ich mit Christian in einer Klasse. Christian bevorzugte es, sich zu prügeln, anstatt Fußball zu spielen. Früher hang er mit den falschen Freunden ab, kam einmal mit einer riesen Stichwunde zum Sportunterricht und bekam, wie üblich, von nur kopfschüttelnden Lehrern seine Klausuren zurück. Genau aus diesen Gründen, waren Christian und ich auch nicht lange in einer Klasse, unser Direktor lies ihn damals von der Schule fliegen. "Christian wird es nie schaffen", dachte ich. Jahrelang hörte ich nichts von ihm.

Bis Weihnachten letztes Jahr, als ich nur einen kleinen Absacker in einer Bar getrunken habe. Plötzlich stand er da. Christian. Er trug einen dreiteiligen Anzug, in seiner Hand war ein Glas teurer Whiskey. Christian hatte sein Medizinstudium in der Tasche und gönnte sich darauf einen Drink.

Nachdem wir kurz über früher gesprochen haben, wurde klar, dass Christian etwas aus sich gemacht hat. Damals machte sein früherer Mitbewohner ihm klar, dass Kryptomünzen der Shit werden sollten. Lange Geschichte, kurzer Sinn: inwischen lies Christian in Amsterdam-West ein Haus vom Gewinn seiner Bitcoins bauen.

Da stand ich also nun, in meinem Primark Outfit.

Mann schaut aus einem Geldbeutel heraus

Wieso ist Christian jetzt reicher als ich?

Wo kann ich, genau wie Christian, ein Haus bauen lassen, ohne dafür meine Organe verkaufen zu müssen? Was die Kryptowährung betrifft, ist der Zug schon lange abgefahren. Ich beschloss also meine Optionen aufzulisten.

Während meiner Suche nach Antworten, stoß ich auf das Buch Outliers von Malcom Gladwell, der über seine Erfolgsgeschichte schrieb. Warum sind manche Menschen Ausreißer im Gegensatz zum Rest der Menschheit und wie haben sie das entsorgt? Was power Menschen wie Steve Jobs und Bill Gates also so zu vererben?

Zwei Männer unterhalten sich

Ganz überfallende Hingabe

Natürlich sind erfolgreiche Menschen mit Talent gesegnet, aber das alleine reicht nicht aus. Durchsetzungsvermögen macht den Unterschied. Du hast bestimmt schon einmal davon gehört, dass man erst 10.000 Stunden Arbeit in etwas stecken muss, bevor man ein Profi in dem Bereich wird. Das ist auch die Schlussfolgerung aus dem Buch.  

Ein Beispiel: Bevor die Beatles berühmt geworden sind, haben sie sich jeden Sommer auf die Reise nach Hamburg gemacht, um in Bars und Nachtclubs 8-stündige Gigs nacheinander zu spielen. Sie arbeiteten viele Stunden täglich, ohne viel Geld dabei zu verdienen. Jahrelang. Also selbst wenn du so viel Talent hast wie die Beatles, musst du viele Stunden investieren, um dein Ziel zu erreichen und erfolgreich zu sein.

 

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Glückliche Bastarde

Natürlich gibt es auch zahlreiche Menschen mit viel Talent und Durchsetzungsvermögen, von denen du noch nie etwas gehört hast. Was läuft also bei ihnen schief? Sie haben kein Glück oder Momentum. Um echt ein Ausreißer zu werden, musst du viel Zeit haben. So wie Christian Glück hatte, dass der Wert der Bitcoins enorm gestiegen ist. Und so wie Bill Gates das Glück hatte, dass er eine Schule besucht hat, die als allererste in Amerika Kindern das Umgehen mit Computern lernte.

Ich arbeite als Social Media Experte und ich denke, dass ich Talent habe. Ich weiß auch, dass ich Durchsetzungsvermögen besitze. Warum bin ich also noch nicht erfolgreich? Weil ich kein Momentum habe. Ich bin mit einem Game Boy Color, statt mit einem Handy in meiner Hand aufgewachsen. Facebook wurde erst richtig bekannt, als ich schon 19 war. Zu spät also für mich. Der Bill Gates von Social Media werde ich also nicht mehr.

Zwei Gameboys lie auf dem Tisch

Was ist Erfolg?

Aber ist das so schwierig? Als ich die Geschichten über Bill Gates, Steve Jobs und die anderen weiter gelesen hatte, bemerkte ich, dass sie nichts anderes als ihre Arbeit hatten. Sie hatten echt keine 40 Stunden-Woche. Eher 80. Sie gaben alles auf, um ihre Karriere aufzubauen.

Natürlich war die Arbeit ihre Leidenschaft. Aber sie waren mit 18 Jahren schon Workaholics. Und wenn du es einmal geschafft hast, wird es nicht weniger. Dann kannst du nicht zurücklehnen und entspannen. Denn um erfolgreich zu bleiben, musst du noch viel mehr arbeiten. Ist das das Leben, was du führen möchtest?

Ich nicht. Auch ich will Karriere machen und ich werde dafür auch sicherlich mein Bestes geben. Aber ein schönes Leben zu haben, ist mindestens genauso wichtig. Oder sogar noch wichtiger. Du musst arbeiten, um zu leben, nicht andersrum.

Erfolg ist subjektiv. Gladwell sagt, dass man Glück haben muss, um erfolgreich zu sein. Aber was ist, wenn Glück haben und glücklich sein dasselbe ist? Mein Glück ist, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, in der ich nie das Gefühl hatte, dass mir etwas fehlt. Ich verbringe meine 10.000 freie Stunden gerne mit Freunden, Hobbys oder anderen lustigen Dingen.

Das Buch Outliers gibt mir eine perspektive Richtung Erfolg. Jedoch habe ich für mich selber entschieden, dass Erfolg für mich ist, Zeit in Dinge zu investieren, die für mich wichtig sind und die mich glücklich machen.

 

Sander Post ist Social Media Koordinator bei YoungCapital, aber schreibt nun auch einfach etwas auf’s Papier. Willst du mehr über Sander lesen? Checke auch seinen anderen Blog aus: The less f *** 's makes my life more fun.

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