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Von Afrika geht es rüber nach Nordamerika. Alisha war für ein Auslandssemester in Mexico , genauer gesagt in Cancún und teilt heute ihre Erfahrungen mit uns.

1. Alisha, was genau hast du in Cancún gemacht?

Ich habe an der Universidad Anáhuac Cancún ein Auslandssemester absolviert. Das Semester ging von August bis Anfang Dezember 2015, also etwas mehr als 4 Monate.
Wie in Deutschland auch, habe ich an dieser Uni Internationales Tourismusmanagement studiert (alles auf Spanisch). Mir hat es sehr gut fallen, da die Universität sich zum einen durch einen sehr guten Ruf auszeichnet und zum anderen viele praxisbezogene Projekte angeboten hat.

2. Inwiefern unterscheidet sich das Studieren in Cancún im Vergleich zum Studieren in Deutschland?

Das Studium an der Anáhuac Cancun hat sich sehr zum Studieren in Deutschland unterschieden, da in Mexiko das Unileben eher wie damals in Deutschland in der Schule abläuft. Es gilt Anwesenheitspflicht, man darf bei Zuspätkommen bei den meisten Dozenten nicht mehr am Unterricht teilnehmen, oder wenn dann trotzdem mit einem Fehleintrag, und es herrscht Uniformpflicht. Der Schwierigkeitsgrad variierte bei uns je nach Fach und Dozenten. Einige Fächer waren sehr einfach zu bestehen, andere waren wiederum ein wirklich hoher Vor- und Nachbereitungsaufwand. Zudem kam am Anfang die Sprach-Hürde dazu, da mein Spanisch manchmal noch nicht ausreichte um dem Unterricht folgen zu können.
Das Prüfungssystem ist ebenfalls differenziert. Im Gegensatz zu Deutschland hat man nicht nur eine Prüfungsphase am Ende des Semesters, sondern insgesamt 3 Prüfungsphasen über das Semester verteilt.
Die Arbeitsdauer und Pausen richteten sich nach den gewählten Fächern; es wurde aber von morgens 8 Uhr bis abends 22 Uhr unterrichtet.
Der Umgang zwischen Studenten und Professoren ist jedoch viel persönlicher als in Deutschland, es wird des Öfteren auch über private Angelegenheiten gesprochen wobei wir als Austauschstudenten natürlich besonders oft nach unserem Wohlergehen gefragt wurden (was ich als sehr positiv bewerte!).

Auslandssemester in Mexico

3. Wie hast du in Cancún gelebt?

Ich habe in Cancún zusammen mit 2 Kommilitoninnen aus Deutschland in einer WG gelebt. Dieses Apartment war in einem sogenannten „Condominio“, also einer geschlossenen Apartmenteinheit, mit 24 Stunden Security Service und Pool.
Wir haben diese Unterkunft als Empfehlung vorheriger Austauschstudenten bekommen und haben uns dann vor Ort informiert und alles Weitere abgeklärt.
Die erste Woche hatten wir uns in einem günstigen Hotel eingebucht, um eben vor Ort auf Wohnungssuche zu gehen, was auch gut geklappt hat.
Pro Person haben wir umgerechnet etwas weniger als € 300,- pro Person bezahlt, inklusive Strom, Wasser und Internet.

4. Wie sind die Preise und durchschnittlichen Kosten pro Monat?

Die Preise sind im Schnitt günstiger als in Deutschland, jedoch kommt es auch darauf an wie man lebt. Die Restaurant-Preise gerade in der Hotelzone beispielsweise sind vergleichbar mit den deutschen Preisen. Es gibt aber auch kleine, typisch mexikanische Restaurants die bei ungefähr 2/3 des deutschen Preisniveaus liegen. Einkaufen im Supermarkt ist im Schnitt gleich teuer/günstig; je nachdem welche Produkte man kaufen möchte. Obst, Fleisch und Fisch ist recht günstig wobei Kosmetik- und Hygieneartikel teurer sind.
Zudem kommt dass man bei seinem Auslandsaufenthalt ja auch etwas von Land und Leute kennen lernen möchte, weshalb der Grossteil der Ausgaben Reisekosten waren. Zwischen € 800,- und € 1.000,- habe ich pro Monat ausgegeben.

5. Wie gut kann man innerhalb Cancúns und in der Umgebung herumreisen?

Cancún, gelegen auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, eignet sich hervorragend zum Reisen! Dafür haben meistens schon die Wochenenden ausgereicht, um viele Orte in der Umgebung kennen zu lernen. So sind wir beispielsweise nach Tulum, Isla Mujeres (Tagesausflug), Isla Holbox, Bacalar und vielen anderen Orten gefahren. Am Ende des Semesters haben wir uns dann noch 2 Wochen Zeit genommen und sind in Richtung Norden Mexikos gereist. Auch dies kann ich wunderbar empfehlen, weil es in Mexiko Low-Cost-Carrier gibt, sodass wir z.B. für € 60,- von Cancún nach Mexiko City und von dort aus für ebenfalls die gleiche Summe nach Guadalajara geflogen sind. Jedoch kann ich auch die Busse in Mexiko besonders empfehlen. Eine Strecke von 14 Stunden haben wir in einem sehr komfortablen Bus mit WLAN, Film und großen Sitzen für umgerechnet € 35,- pro Person zurückgelegt. Man kann die Fahrten bereits bequem online buchen und mit der Kreditkarte bezahlen – ein grosser Vorteil gegenüber anderen Ländern in Mittel- / Südamerika!
In Cancún selbst gibt es ausreichend Taxen (viel günstiger als in Deutschland) und auch ein Bus-System, welches recht gute Verbindungen hat und gut funktioniert hat.

 

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6. Hast du das Gefühl die Kultur des Landes kennengelernt zu haben?

Ich habe definitiv das Gefühl sagen zu können, die mexikanische Kultur kennen gelernt zu haben. Ich habe in meiner Zeit dort viele Bekannte und auch wahre Freunde gefunden, welche immer wieder ihre Gastfreundschaft durch verschiedene Einladungen zu Festivitäten oder Aktivitäten unter Beweis gestellt haben. Meiner Meinung nach ist es nicht schwer, den Kontakt zu den Einheimischen herzustellen, denn die Mehrzahl der Studenten/Innen an der Universität zeigen Interesse an dir und kommen auf dich zu. Letztendlich ist es dann deine Entscheidung, was du daraus machst. Ich habe auch andere Austauschstudenten kennen gelernt, die diese Möglichkeiten wenig bis nicht genutzt haben und daher weniger Kontakt zu den einheimischen Studenten hatten.

Auslandssemester in Mexico

7. Was MUSS man in Cancún erlebt haben?

Ein definitiv unvergessliches Erlebnis war die Walhaisafari, die wir von Cancún aus gemacht haben. Von Juni bis September ist vor der Küste und rund um die Inseln Walhaisaison und es werden Tagesausflüge angeboten, um mit den sanften Riesen des Meeres schnorcheln gehen zu können. Ich habe diesen Ausflug bereits 2012 gemacht, mich jedoch während meines Auslandssemesters entschieden nochmals dieses Erlebnis mitzunehmen! Der Kostenfaktor liegt bei ca. € 80-100,- pro Person.

8. Woran musstest du dich zunächst gewöhnen?

An das Klima dort muss man sich definitiv gewöhnen, vor allem wenn man bei 45 Grad Celsius in langen, dunkelblauen Hosen und dicken Baumwollblusen im öffentlichen Bus zur Uni fährt. Ich mag Hitze und tropisches Klima, jedoch war dies eine meiner (fast) täglichen Herausforderungen, zumindest in den Sommermonaten Juli und August.
An die Mentalität muss man sich natürlich auch gewöhnen, sei es dass man sich mit dem typischen Beso (Küsschen auf die Wange) begrüsst und verabschiedet, oder dass es mit Terminen und Uhrzeiten manchmal nicht so genau genommen wird. Nach einer Zeit habe ich dann immer gefragt: internationale oder mexikanische Minuten??
Auch habe ich mich am Anfang sehr zurück halten müssen, meine Meinung direkt zu sagen. Die mexikaner sind ein Völkchen, die nicht so direkt und offen ihre Meinungen kundtun wie die Deutschen es gewohnt sind. Aber auch das habe ich nach einer Zeit gemerkt und mich anzupassen versucht – nicht immer erfolgreich, aber da wir ja die „Extranjeras“ (=Ausländerinnen) waren, wurde es uns verziehen.
An das Essen muss man sich natürlich auch gewöhnen. Mexikanisch bedeutet scharf! Mir ist diese Umgewöhnung jedoch nicht schwer gefallen und mittlerweile vermisse ich das mexikanische Essen sehr.

9. Gibt es eine Sache, die du an Deutschland besonders vermisst hast?

Wenn ich mich auf nur eine Sache beschränken muss, die ich an Deutschland vermisst habe, dann ist es Brot. Klingt banal, ist es aber nicht! Wieder einmal habe ich für mich gemerkt dass kein Land der Welt an die deutsche Brotbackkunst heran kommt. Da mir die mexikanische Küche aber wie gesagt gut gefallen hat, konnte ich mich gut mit Alternativen wie Quesadillas oder Tacos über Wasser halten :-)

10. Fernab vom touristischen Angebot: Hast du einen richtigen Insidertipp für uns?

Ja! Donnerstags ist immer Ladies Night im HAN. Das ist eine Bar/Club im Puerto Cancún. Der Puerto Cancún steht noch unter Konstruktion und bisher gibt es dort nicht viel, daher ist es zum Weggehen ein echter Insider-Tipp! Frauen bekommen generell freien Eintritt und Donnerstags alle Getränke frei, solange bis alles weg ist. Abgesehen davon sind immer ziemlich viele Studenten/Innen der Universidad Anáhuac dort anzutreffen – beste Möglichkeit, um internationale Kontakte zu knüpfen.

Alisha L. Tourismusmanagement Studentin an der Hochschule Bremen

 

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